Krypto-Fonds

Mit Streuung in Cryptocoins investieren

Mit Kryptowährungen bringen die meisten Menschen Spekulationen auf steigende oder fallende Kurse in Verbindung. In vielen Fällen werden digitale Währungen auf tatsächlich zu diesem Zweck in Anspruch genommen, nämlich um durch den Handel Gewinne zu erzielen. Dabei sollten Kryptowährungen ursprünglich dazu dienen, eine Alternative zum klassischen Zahlungsverkehrssystem der Banken darzustellen. Manche Kunden sind allerdings nicht an einer kurzfristigen Spekulation interessiert, sondern eher an einem langfristigen Investment. Zu diesem Zweck existieren mittlerweile am Markt – wenn auch wenige – Krypto-Fonds.

 

Worum handelt es sich bei einem Krypto-Fonds?

 

Die Funktionsweise von Krypto-Fonds ist vergleichsweise leicht nachvollziehbar. Vermutlich kennen Sie bereits klassische Investmentfonds, und zwar in Form offener Fonds. Diese investieren das Kapital ihrer Kunden in erster Linie in eines der folgenden Finanzprodukte:

 

  • Aktien
  • Geldmarktpapiere
  • Anleihen
  • Immobilien

 

Auf Grundlage dieser jeweiligen Anlageformen sind es vor allem die vier offenen Fonds mit der Bezeichnung Aktienfonds, Rentenfonds, Geldmarktfonds und offene Immobilienfonds, die am Markt zu finden sind.

 

Ein Aktienfonds nimmt zum Beispiel ausgewählte Aktien ins Portfolio auf, die der entsprechenden Fondsstrategie nach optimal sind. Im Gegenzug gibt die Fondsgesellschaft dann Fondsanteile aus, welche die Anleger erwerben können. Nach dem gleichen Prinzip funktionieren Krypto-Fonds. In diesem Fall werden natürlich keine Aktien erworben, sondern stattdessen nimmt die Fondsgesellschaft mehrere Kryptowährungen ins Portfolio auf. Gewinne erzielen die Fonds und damit auch die Anleger dann, wenn der Wert der Kryptowährungen steigt. Allerdings sind Krypto-Fonds eher langfristig orientiert und nicht auf kurzfristige Spekulationen aus, wie es beim direkten Handel mit digitalen Währungen der Fall ist.

 

Mindesteinlage bei Krypto-Fonds relativ hoch

 

Um beim Beispiel Aktienfonds zu bleiben: In aller Regel können Anleger dort bereits ab 50 Euro investieren. Sogar Sparpläne sind möglich, im Zuge derer zum Beispiel Monat für Monat für 50 Euro Anteile an einem Geldmarktfonds erwerben werden. Ein Kennzeichen der Krypto-Fonds ist, dass die Mindestanlagesumme deutlich höher liegt. Je nachdem, um welchen Fonds es sich handelt, bewegen sich die Mindestanlagen zwischen 50.000 und über 200.000 Euro.

 

Auf Grundlage dieser hohen Mindestanlagesumme ergibt sich, dass Krypto-Fonds nicht für Sparer und Kleinanleger geeignet sind. Stattdessen sind die Hauptzielgruppe entweder vermögende Privatanleger oder auch institutionelle Investoren, die gerne auf indirektem Wege in digitale Währungen Geld anlegen möchten. Dies sollten Sie wissen, bevor Sie in Erwägung ziehen, Anteile an einem Krypto-Fonds zu erwerben.

 

Auf die Kosten achten!

 

Bei nahezu jedem Fonds entstehen dem Anleger Kosten. In dieser Rubrik machen auch Krypto-Fonds keine Ausnahme. Es gibt im Wesentlichen die drei folgenden Kostenfaktoren, die Sie bei einem Krypto-Fonds berücksichtigen müssen:

 

  • Managementgebühr
  • Verwaltungsgebühr
  • Performance-Gebühr

 

Die Managementgebühr ist typisch für offene Fonds und soll die Vergütung des Fondsmanagers darstellen. Dieser muss zum Beispiel beim Krypto-Fonds aktiv auswählen, für welche digitalen Währungen sich der Fonds entscheidet. Die Managementgebühr beläuft sich bei Krypto-Fonds im Durchschnitt auf ein bis zwei Prozent. Hinzu kommen manchmal Verwaltungsgebühren, die allerdings mit durchschnittlich 0,3 bis 0,5 Prozent im Jahr wesentlich geringer sind.

 

Eine dritte Form von Kosten ist vielen Anlegern auf Anhieb nicht bekannt. Allerdings sind gerade diese Gebühren typisch für Krypto-Fonds. Es handelt sich um die sogenannte Performance-Gebühr, im Fachbereich auch als Performance-Fee bezeichnet. In diesem Fall vereinnahmt die Fondsgesellschaft unter der Voraussetzung eine zusätzliche Gebühr von meistens 20 bis 25 Prozent, falls der Anleger Gewinne erzielt. Es handelt sich also um eine Gewinnbeteiligung. Allerdings gibt es eine festgelegte Gewinnschwelle, die überschritten werden muss. Wie die Performance-Fee im Detail funktioniert, möchten wir anhand des folgenden Beispiels erläutern:

 

  • Preis Fondsanteil beim Kauf: 50 Euro
  • Anzahl gekaufter Anteile: 1.000
  • Preis Fondsanteil beim Verkauf: 70 Euro
  • Gewinn: 20.000 Euro
  • Gewinn in Prozent: 40
  • Gewinnschwelle: 5 %
  • Performance-Fee: 20 %
  • Performance-Gebühr in Euro: 4.000

 

Die Rechnung noch einmal kurz erläutert: In diesem Fall beläuft sich die Performance-Fee auf 20 Prozent. Sie greift allerdings erst dann, wenn Ihr Jahresgewinn umgerechnet mindestens bei fünf Prozent liegt. In diesem Fall wird von Ihrem Gewinn die Performance-Gebühr (Gewinnbeteiligung) von 20 Prozent abgezogen.

 

Welche Krypto-Fonds gibt es am Markt?

 

Bei Aktienfonds gibt es am Markt eine riesige Auswahl, ebenso bei Renten- und Geldmarktfonds. In diesen Rubriken können Sie sich als Anleger oder Sparer normalerweise zwischen mehreren Hundert oder teilweise sogar über 1.000 Fonds entscheiden. Die Auswahl bei den Krypto-Fonds ist wesentlich geringer. Dies liegt vor allem daran, dass diese Fonds noch recht neu am Markt sind und es auf breiter Ebene nicht viele Kunden gibt, die sich für diese Art des Investments interessieren.

 

In der Übersicht sind es insbesondere die folgenden Krypto-Fonds, die derzeit am Markt zu finden sind:

 

  • Postera Crypto I
  • Bitreal Real Estate Blockchain Opportunity Funds I
  • Blockwall Capital I

 

Die Fonds unterscheiden sich im Wesentlichen darin, wie hoch die Mindestanlagesumme ist, welche Kryptowährungen ausgewählt werden und nach welcher Strategie die jeweilige Fondsgesellschaft arbeitet. Empfehlenswert ist es, dass Sie sich zu den infrage kommenden Krypto-Fonds einmal die Porträts betrachten. Dort werden viele Details genannt und Sie können auf einer guten Basis entscheiden, in welchem Krypto-Fonds Sie Ihr Geld investieren möchten.

 

Kein geringes Risiko bei Krypto-Fonds

 

Mit einem Krypto-Fonds ist zwar ein längerfristiges Investment möglich. Trotzdem sollten Sie daran denken, dass die Anlage mit einem höheren Risiko verbunden ist. Immerhin hängen Gewinne und Verluste auch bei Krypto-Fonds davon ab, wie sich die Kurse der digitalen Währungen entwickeln. Daher zählen Krypto-Fonds zu den riskantesten Fonds, die am Markt angeboten werden. Wenn Sie allerdings grundsätzlich daran glauben, dass die Kurse der digitalen Währungen in den nächsten Monaten oder Jahren steigen werden, sind Krypto-Fonds eine gute Möglichkeit, um etwas längerfristiger in das digitale Geld zu investieren.

 

Gibt es Alternativen zur Krypto-Fonds?

 

Falls Sie etwas längerfristiger in digitale Währungen investieren möchten, gibt es kaum Alternativen zur Krypto-Fonds. Eine Möglichkeit ist das Cloud-Mining, bei dem Sie Geld in das Schürfen neuer Coins investieren, welches von einem Cloud-Mining Anbieter übernommen wird. Dabei handelt es sich im Grunde um die einzige echte Alternative, wenn Sie nicht nur kurzfristig auf die Kurse der Kryptowährungen spekulieren möchten. Alle anderen Finanzinstrumente, die Kryptowährungen als Grundlage haben, sind ausschließlich für Spekulationen geeignet. Dazu zählen insbesondere Optionen, Futures und CFDs.